Gemischter Chor Sandkrug

Gemischter Chor Sandkrug

Willkommen auf der Homepage des Gemischten Chores Sandkrug

Wir stellen uns vor

Wir freuen uns über neue Stimmen im Sopran, Alt, Tenor und Bass. Singen heißt Brücken bauen zwischen jung und alt, nah und fern, traurig und fröhlich...

Interessierte musikalische oder musikliebende Menschen sind uns immer herzlich willkommen!!


Kleiner Rückblick auf die letzten 10 Jahre des Gemischten Chores Sandkrug (2006 -2016)

Vor 10 Jahren haben wir hier im Gesellschaftshaus Ripken unseren 60. Geburtstag mit einem kleinen Konzert vor vollem Haus gefeiert. Nun ist unser Chor 70 Jahre alt und kein bisschen leiser.

Was ist in den letzten Jahren geschehen? Vieles ist zur Tradition geworden, seit Jahrzehnten bereits!

Dazu gehört unsere Teilnahme an den Maifeiern des Männergesangvereins Geselligkeit in Sandkrug. Am Volkstrauertag gestalten wir im Wechsel mit dem MGV die Feierlichkeiten am Denkmal in Sandkrug und auch in Hatterwüsting. Zur Tradition gehören auch die Konzerte zum Advent, die alle zwei Jahre in der katholischen Kirche St. Ansgar stattfinden .Hier sei an die „Ethno Mass For Peace“ erinnert, die unter Leitung von Harm-Dierk Wellmann und vielen weiteren Akteuren aufgeführt wurde. Nachdem Alina Rötzer 2010 die Leitung des Chores übernommen hat, wurde diese Tradition fortgesetzt. Es folgten:„There is a light“, ein Gospel-Oratorio, dann „Missa sonora in A“ und im Jahre 2015 „Südamerikanische Weihnacht“.

Besonderer Höhepunkt im Jahre 2012 war der Besuch unserer amerikanischen Freunde aus Detroit und das gemeinsame Singen beim Sandyfest.

Seit sieben Jahrzehnten ist der Gemischte Chor Sandkrug ein fester Bestandteil im kulturellen Leben der Gemeinde Hatten. Aber unser Wirken ist nicht nur auf unsere Gemeinde beschränkt. Im Grußwort der Gemeinde zum 60. Geburtstag heißt es:"Die langjährige freundschaftliche Verbindung zu Chören in Winschoten / Niederlande und Auvers-le-Hamon / Frankreich sind wichtige Beiträge zur Völkerverständigung in Europa“. So wird der Chor Excelsior aus Winschoten noch in diesem Jahr nach Sandkrug kommen und gemeinsam mit uns am 10. Dezember ein Konzert in der katholischen Kirche St.Ansgar in Sandkrug geben.

Neben der Übungsarbeit kommt auch die Gemütlichkeit, das fröhliche Zusammensein, nicht zu kurz. Dazu gehören unsere Kohlfahrten, die Spargeltouren, das Sommergrillen und der Glühweinabend im Advent. Ausflüge führten uns nach Winschoten, Willen und Bremerhaven .

Natürlich wünschen wir uns alle, dass wir in 10 Jahren auch das 80-jährige Jubiläum feiern können. Jüngere Sängerinnen und Sänger sind zur Fortführung unserer Tradition erforderlich und herzlich willkommen.

Klaus Pech


Chronik zum 60. Chorjubiläum

Wenn man von den Anfängen des Gemischten Chores spricht, taucht sofort der Name Theo Lüning auf. Er war Gendarm in Sandkrug. Ältere Mitbürger werden sich sicherlich noch gerne an ihn erinnern. Er gehörte zu den Gründungsvätern des Chores. Viele Jahre hat er auch als 1.Vorsitzender mit viel Einsatz die Geschicke des Chores geleitet. Liebevoll nannte man ihn Onkel Theo. Für ihn war Musik nicht Mittel zum Zweck, zum Maschieren im Gleichschritt, sondern vielmehr Selbstzweck, Musik zur Freude und Erbauung.

Ein Jahr nach dem Ende des 2. Weltkriegs wandte er sich mit folgendem Aufruf an die Sandkruger Bevölkerung: „Deutsche Männer, deutsche Frauen, Jünglinge und Mädchen über 18 Jahre" … mit diesen Worten suchte er Menschen, die wie er Freude am gemeinsamen Singen haben. Es fanden sich auch Sängerinnen und Sänger ein, zunächst waren es nur 10, aber es reichte, um die Gründung eines Vereins ins Auge zu fassen. Also musste ein Antrag gestellt werden, in doppelter Ausfertigung, sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache, denn ohne Zustimmung der damaligen Militärregierung lief nichts. Zur Freude der Gründungsväter befürwortete die Militärregierung diesen Antrag. Der Gemischte Chor Sandkrug wurde ins Leben gerufen.

Es gibt aus diesen Anfangsjahren noch Zeitzeugen in unserem Chor.

Heinz Hermann Grühn, Hertha Noll, Ursel und Hans Laschke sind schon seit 50 Jahren dabei, und wir hören immer noch sehr aufmerksam zu, wenn sie von damals erzählen. Ilse Meinen und ich haben in alten Protokollen gestöbert und sind dabei auch auf recht lustige und kuriose Begebenheiten gestoßen. Darüber hinaus konnten wir auf eine Festschrift zurückgreifen, die Inge Timp 1986 zum 40. Chorjubiläum erstellt hat.

Ein Vereinslokal war schnell gefunden: Baumüllers Kaffeehaus Streek.

Auch ein Dirigent fand sich bald, Herr Bülter aus Oldenburg. Das Protokoll vermerkt: da Herr Bülter über kein eigenes Fahrrad verfügt und mit dem Zug anreisen muss, übernimmt der Chor die Fahrkosten. An anderer Stelle heißt es, dass dem guten Herrn Bülter auch schon mal der Zug vor der Nase weggefahren war, so dass der Vizedirigent Herr Flock einspringen musste. Ein Problem war die abendliche Stromsperre. Für mehrere Stunden wurde der Strom aus Sparsamkeitsgründen abgeschaltet. Ganz Sandkrug versank in Dunkelheit, nicht aber der Übungsabend des Gemischen Chores.

Dazu aus dem Protokoll: „Dass überhaupt zu dieser Zeit die Übungsabende trotz Stromsperre stattfinden konnten, verdankte man den Sangesbrüdern Schlalos und Brüggemann, die mittels Karbidbeleuchtung für das notwendige Licht sorgten.“ Trotz alledem mussten die Übungsabende mitunter ausfallen. Ein weiteres Problem der damaligen Zeit nach dem 2. Weltkrieg war der Mangel an Heizmaterial. Der Vereinswirt selbst war nicht in der Lage, aus eigenen Mitteln den Saal zu heizen. So brachte man – so man hatte – ein Stück Holz oder ein Stück Torf von zu Hause mit. Das war nicht viel und viel war auch nicht zu machen, denn die Wälder rund um Sandkrug waren schon lange leergeräumt und gaben nichts mehr her.

Aber allen Widrigkeiten zum Trotz entwickelte sich der Chor lebhaft weiter.
Am 21. Dezember 1946 fand die erste Weihnachtsfeier des Gemischten Chores unter Bdingungen statt, die wir uns heute gar nicht mehr vorstellen können. Das größte Problem in der damaligen Zeit war die Versorgung mit Lebensmitteln. Nahrungsmittel gab es, wenn überhaupt, nur auf Lebensmittelkarten. Trotzdem gelang es auch im Jahre 1946 eine gemütliche Weihnachtsstimmung zu verbreiten: „Bei einer Spende von 100 gr. Brot, 15 gr. Fett und 10 gr. Zucker pro Kopf konnte auch an das leibliche Wohl gedacht werden.“
Eine kleine böse Bemerkung sei mir erlaubt. Es gab viele Probleme damals, aber weniger mit dem Gewicht.

Am 30. Juli 1957 richtete Sandkrug des 33. Bundessängerfest aus. Gleichzeitig wurde die Fahne des Gemischten Chores feierlich geweiht. Hanna Baumüller und Hilde Janssen haben dieses Schmuckstück angefertigt. Erster Fahnenträger war Helmut Förster, seine Fahnenjungfern Ursel Brüggeman und Gunda Flock.
Im Vorfeld dieses Sängerfestes gab es eine Menge Arbeit. So liest man schmunzelnd im Protokoll: „In Sängerkreisen sei der Wunsch laut geworden, das Singen wegen Überanstrengung ausfallen zu lassen.“

Gewisse kleinere Probleme hat es früher gegeben, die gibt es auch heute und das ist irgendwie auch tröstlich. So wird am 25.09.1946 gefordert: „regelmäßiges und vollständiges Erscheinen muß angestrebt werden, damit ein erfolgreiches Gesangsergebnis erreicht wird.“
10 Jahre später, am 18.März 1956, wird das häufige Zuspätkommen kritisiert. Abhilfe soll ein Bußgroschen schaffen. Je nach Verspätung sollen 10 oder 20 Pfennige Buße in eine Kasse gezahlt werden. Zu Ehre des Chores sei aber gesagt: reich ist er dadurch nicht geworden.
Eine andere Notiz aus einem Bericht der NWZ aus dem Jahre 1969 liest man mit fast ungläubigen Erstaunen, nämlich: …, dass der Gemischte Chor Sandkrug im Gegensatz zu anderen Chören nicht auf eine Werbung angewiesen ist. Man will zwar interessierte musikalische Sänger nicht zurückweisen, braucht aber keine gezielten Werbemaßnahmen zu betreiben.

Von solch einer Situation können wir heute leider nicht sprechen, aber was nicht ist, kann ja vielleicht noch werden.
So hat sich der Chor im Laufe der 6 Jahrzehnte stets weiterentwickelt. In den letzten Jahrzehnten haben die Dirigenten Gernot Wellmann und Einhard Prox den Chor geprägt. Seit Anfang 2005 liegt die musikalische Leitung in den Händen von Harm-Dierk Wellmann. Harm-Dierk ist der Sohn von Gernot Wellmann und zumindestens als Dirigent wieder an die Stätte seiner Jugend zurückgekehrt.

Altrud Pech
Schriftführerin

Gemischter Chor Sandkrug · Luise Suffert · Eichenweg 17 · 26209 Sandkrug
Telefon 04481-462
E-Mail: info@gemischter-chor-sandkrug.de